Yamguen, Hervé
Danser avec le vivant, 2022
Courtesy: Hervé Yamguen, Foto: Zacharie Ngnogue
Über Hervé Yamguens Arbeit zu schreiben, ist eine Herausforderung, bedenkt man die vielfältigen Ausdrucksformen, die er verwendet. Zeichnen, Malerei, Schreiben, Bildhauerei …
Es gibt jedoch einen immer gleichbleibenden roten Faden, der sich seit jeher durch seine Arbeit zieht: Sein Schaffen beruht auf den beiden Themen Liebe und Freiheit. All diejenigen, die Yamguen nicht kennen, könnten dies als Widerspruch
missverstehen, als Antinomie. Freiheit stellt in der Tat das tiefe Verlangen, das Bedürfnis danach dar, AlleinherrscherIn über das eigene Schicksal zu sein und mit unseren Zielen und Bestimmungen so umzugehen, wie es uns beliebt, wohingegen Liebe bedeutet, an etwas oder jemanden gebunden zu sein. Ein intrinsisches Band, das Freiheit tatsächlich unterbinden würde.
Doch nicht so für jemanden wie Yamguen! Weil er mit dem Lebendigen tanzt … Zu jeder Zeit. Er ist dieser Vogel, der so viele Jahre lang geflogen ist, der vom Papier zur Leinwand und von der Leinwand zur Skulptur gereist und gereift ist, ob in mit Perlen bestücktem Holz oder Bronze.
Bronzeskulpturen, in der Tat. Das ist das jüngste Medium, das Yamguen in dem jeden Tag etwas drängenderen Bedürfnis verwendet, sein kreatives Universum zu materialisieren und dem famosen Vogel-Menschen etwas mehr Leben zu verleihen. Um ihm endlich zu ermöglichen, mit dem Lebendigen zu tanzen.
Indem er traditionelle Handwerkskunst (vielleicht ist dies ein guter Moment, um denjenigen, die nicht wussten, dass Yamguen aus dem westlichen Kamerun stammt, zu sagen, dass Bildhauerei – und vor allem Bronze – in dieser Region Kunst ist, die einem von den Vorfahren vermacht wird) und zeitgenössische Kunst miteinander vermischt, schafft Yamguen einzigartige Werke. Keine Gussform wird wiederverwendet, keine Form wird je identisch reproduziert.
Danser avec le vivant (Mit dem Lebendigen tanzen, 2022) ist demnach ein Treffen von fünf neuen Skulpturen. Neue Fragmente aus der Geschichte dieses romantischen und mysteriösen freien
Wesens. Einmal liegend, das Leben auf dem Plexus tragend, ein anderes Mal vervielfacht, bereit der Menschheit zu dienen, oder sogar triumphierend, stolz, mit seinen Augen auf die Zukunft gerichtet!
In all diesen Fällen immer mit dem Lebendigen tanzend!
Text: Mohamed A. Cissé
Biographie
Hervé Yamguen wurde 1971 in Douala
(Kamerun) geboren, wo er lebt und arbeitet. Sein kreatives Schaffen umfasst Schreiben (verschiedene Veröffentlichungen) genauso wie bildende Kunst. Er hat einige Schritte in Richtung Fotografie und Performance unternommen, die hauptsächlich in öffentlichen Räumen stattgefunden
haben. Seine Arbeit wurde weltweit
in verschiedenen Ländern gezeigt. Er inszeniert regelmäßig Bühnenbilder für verschiedene Theater und hat die ersten urbanen Szenografien in New Bell entwickelt und veranstaltet, was das Ergebnis einer Kooperation zwischen Scur’k und Le Cercle Kapsiki ist, einem Künstlerinnen- Kollektiv, das er mitgegründet hat. Le Cercle hat
die K Factory in New Bell eröffnet, einen
Residency-Raum für transdisziplinär arbeitende Künstlerinnen mit dazugehöriger Galeriefür zeitgenössische Kunst. Seit Kurzem im Dorf seines Vaters bekannt, hält er die Tradition der Rituale und Bräuche aufrecht, während er gleichzeitig seine Position als zeitgenössischer Künstler bewahrt.
Über Hervé Yamguens Arbeit zu schreiben, ist eine Herausforderung, bedenkt man die vielfältigen Ausdrucksformen, die er verwendet. Zeichnen, Malerei, Schreiben, Bildhauerei …
Es gibt jedoch einen immer gleichbleibenden roten Faden, der sich seit jeher durch seine Arbeit zieht: Sein Schaffen beruht auf den beiden Themen Liebe und Freiheit. All diejenigen, die Yamguen nicht kennen, könnten dies als Widerspruch
missverstehen, als Antinomie. Freiheit stellt in der Tat das tiefe Verlangen, das Bedürfnis danach dar, AlleinherrscherIn über das eigene Schicksal zu sein und mit unseren Zielen und Bestimmungen so umzugehen, wie es uns beliebt, wohingegen Liebe bedeutet, an etwas oder jemanden gebunden zu sein. Ein intrinsisches Band, das Freiheit tatsächlich unterbinden würde.
Doch nicht so für jemanden wie Yamguen! Weil er mit dem Lebendigen tanzt … Zu jeder Zeit. Er ist dieser Vogel, der so viele Jahre lang geflogen ist, der vom Papier zur Leinwand und von der Leinwand zur Skulptur gereist und gereift ist, ob in mit Perlen bestücktem Holz oder Bronze.
Bronzeskulpturen, in der Tat. Das ist das jüngste Medium, das Yamguen in dem jeden Tag etwas drängenderen Bedürfnis verwendet, sein kreatives Universum zu materialisieren und dem famosen Vogel-Menschen etwas mehr Leben zu verleihen. Um ihm endlich zu ermöglichen, mit dem Lebendigen zu tanzen.
Indem er traditionelle Handwerkskunst (vielleicht ist dies ein guter Moment, um denjenigen, die nicht wussten, dass Yamguen aus dem westlichen Kamerun stammt, zu sagen, dass Bildhauerei – und vor allem Bronze – in dieser Region Kunst ist, die einem von den Vorfahren vermacht wird) und zeitgenössische Kunst miteinander vermischt, schafft Yamguen einzigartige Werke. Keine Gussform wird wiederverwendet, keine Form wird je identisch reproduziert.
Danser avec le vivant (Mit dem Lebendigen tanzen, 2022) ist demnach ein Treffen von fünf neuen Skulpturen. Neue Fragmente aus der Geschichte dieses romantischen und mysteriösen freien
Wesens. Einmal liegend, das Leben auf dem Plexus tragend, ein anderes Mal vervielfacht, bereit der Menschheit zu dienen, oder sogar triumphierend, stolz, mit seinen Augen auf die Zukunft gerichtet!
In all diesen Fällen immer mit dem Lebendigen tanzend!
Text: Mohamed A. Cissé
Biographie
Hervé Yamguen wurde 1971 in Douala
(Kamerun) geboren, wo er lebt und arbeitet. Sein kreatives Schaffen umfasst Schreiben (verschiedene Veröffentlichungen) genauso wie bildende Kunst. Er hat einige Schritte in Richtung Fotografie und Performance unternommen, die hauptsächlich in öffentlichen Räumen stattgefunden
haben. Seine Arbeit wurde weltweit
in verschiedenen Ländern gezeigt. Er inszeniert regelmäßig Bühnenbilder für verschiedene Theater und hat die ersten urbanen Szenografien in New Bell entwickelt und veranstaltet, was das Ergebnis einer Kooperation zwischen Scur’k und Le Cercle Kapsiki ist, einem Künstlerinnen- Kollektiv, das er mitgegründet hat. Le Cercle hat
die K Factory in New Bell eröffnet, einen
Residency-Raum für transdisziplinär arbeitende Künstlerinnen mit dazugehöriger Galeriefür zeitgenössische Kunst. Seit Kurzem im Dorf seines Vaters bekannt, hält er die Tradition der Rituale und Bräuche aufrecht, während er gleichzeitig seine Position als zeitgenössischer Künstler bewahrt.