Künstler*Innen

David, Lizza May

Flowers Beneath Our Feet, 2021
Aquarellstudie, Foto: Eric Tschernow

Lizza May David ist Malerin. Und über das Malen, welches ein europäisches Mindset und eine bestimmte moderne Technik erfordert, entwickelt die Künstlerin ein persönliches Projekt, mit dem sie das Phänomen des Malens selbst destabilisiert und transformiert. Das Malen, das durch die Kunstgeschichte an moderne Gesellschaften und ästhetische Logiken geknüpft ist, ist eine Praxis, die Lizza May David – um die Sache umzukrempeln – beherrscht. Die Künstlerin stellt sich diese Verwandlung von der Membran der Leinwand selbst ausgehend vor; das heißt von
der eigenen Materialität her, der irdischen Qualität der Leinwand und der öligen Substanz. Es geht um die „leibliche“ Ästhetik des Malens. Neben der Malerei hat Lizza May David Projekte, die aus ihrer persönlichen Migrationsgeschichte entstehen, aus ihrem Interesse an Museen und Objekten sowie aus einem
politischen Engagement mit migrantischen Communities in Deutschland. Ein zentraler Aspekt ist ihre Forschung zu „Objekten“ von den Philippinen, die in deutschen Sammlungen zu finden sind. Darüber hinausgehend denkt die Künstlerin auch über „Alltagsgegenstände“ in kulturellen Zusammenhängen
nach. Indem "Alltagsgegenstände“ in Verbindung mit Menschen kontextualisiert werden, zielt das Projekt darauf, sie zu vermenschlichen und die Politik westlicher Museen als eng mit einer Epistemologie des Todes verbunden offenzulegen. In Snare for birds arbeitet sie mit philippinischen Diaspora-KünstlerInnen zusammen. Die Künstlerin ist auch Teil des
deutsch-asiatischen Netzwerks Korientation, das
sich gegen antiasiatischen Rassismus einsetzt. Zudem ist sie Teil der aktivistischen Gruppe Alpas, die
Unterstützung für die philippinische migrantische
Community in Berlin leistet.
Migration und die Geografien des Pazifiks (Philippinen und Mexiko) sind zentrale Aspekte in den Arbeiten von Lizza May David und Gabriel Rossell
Santillán. Beide KünstlerInnen sind gemeinsam zum Pazifischen Ozean gereist und haben verschiedene Arbeiten mit Bezug auf den historischen Kontext, Kultur, Objekte, Intuition und vorkoloniale Vorstellungskraft entwickelt. Über ihre mit Botanik und Archiven verknüpfte poetische und künstlerische Arbeit praktizieren sie eine Form der Wissensproduktion,
die tief mit nichtwestlichen historischen und zeitgenössischen Formen der Vorstellung verbunden ist.

Text: Andrea Meza Torres; deutsche Übersetzung: Johanna Schindler

Lizza May David ist Malerin. Und über das Malen, welches ein europäisches Mindset und eine bestimmte moderne Technik erfordert, entwickelt die Künstlerin ein persönliches Projekt, mit dem sie das Phänomen des Malens selbst destabilisiert und transformiert. Das Malen, das durch die Kunstgeschichte an moderne Gesellschaften und ästhetische Logiken geknüpft ist, ist eine Praxis, die Lizza May David – um die Sache umzukrempeln – beherrscht. Die Künstlerin stellt sich diese Verwandlung von der Membran der Leinwand selbst ausgehend vor; das heißt von
der eigenen Materialität her, der irdischen Qualität der Leinwand und der öligen Substanz. Es geht um die „leibliche“ Ästhetik des Malens. Neben der Malerei hat Lizza May David Projekte, die aus ihrer persönlichen Migrationsgeschichte entstehen, aus ihrem Interesse an Museen und Objekten sowie aus einem
politischen Engagement mit migrantischen Communities in Deutschland. Ein zentraler Aspekt ist ihre Forschung zu „Objekten“ von den Philippinen, die in deutschen Sammlungen zu finden sind. Darüber hinausgehend denkt die Künstlerin auch über „Alltagsgegenstände“ in kulturellen Zusammenhängen
nach. Indem "Alltagsgegenstände“ in Verbindung mit Menschen kontextualisiert werden, zielt das Projekt darauf, sie zu vermenschlichen und die Politik westlicher Museen als eng mit einer Epistemologie des Todes verbunden offenzulegen. In Snare for birds arbeitet sie mit philippinischen Diaspora-KünstlerInnen zusammen. Die Künstlerin ist auch Teil des
deutsch-asiatischen Netzwerks Korientation, das
sich gegen antiasiatischen Rassismus einsetzt. Zudem ist sie Teil der aktivistischen Gruppe Alpas, die
Unterstützung für die philippinische migrantische
Community in Berlin leistet.
Migration und die Geografien des Pazifiks (Philippinen und Mexiko) sind zentrale Aspekte in den Arbeiten von Lizza May David und Gabriel Rossell
Santillán. Beide KünstlerInnen sind gemeinsam zum Pazifischen Ozean gereist und haben verschiedene Arbeiten mit Bezug auf den historischen Kontext, Kultur, Objekte, Intuition und vorkoloniale Vorstellungskraft entwickelt. Über ihre mit Botanik und Archiven verknüpfte poetische und künstlerische Arbeit praktizieren sie eine Form der Wissensproduktion,
die tief mit nichtwestlichen historischen und zeitgenössischen Formen der Vorstellung verbunden ist.

Text: Andrea Meza Torres; deutsche Übersetzung: Johanna Schindler

Flowers Beneath Our Feet, 2021
Aquarellstudie, Foto: Eric Tschernow