Künstler*Innen

Biedlingmaier, Lisa

mem, 2021-2022
(c) Lisa Biedlingmaier; Foto: Lisa Biedlingmaier

Lisa Biedlingmaiers skulpturale Arbeiten sind durch den Einsatz von textilen Materialien wie Seile, Netze und Filz gekennzeichnet. Die Künstlerin wendet Techniken wie Knüpfen und Knoten an, um aus ihrem Ausgangsmaterial skulpturale Gebilde zu entwickeln, die mit dem sie umgebenden Raum, seiner Architektur und seiner Geschichte interagieren. Häufig greift Biedlingmaier dabei auf Makramee zurück – eine Knüpftechnik, welcher die Künstlerin ein breites Spektrum an Bedeutungen zuschreibt. Sie stehen sinnbildlich für körperliche Spannungen und Stressoren, aber auch für Erinnerungen, Meinungen oder Glaubenssätze. Mit Skulpturen wie mem (2021–2022) spannt Biedlingmaier einen Bogen zu alternativen Heilpraktiken, die im Lösen von Energieknoten und Energieblockaden einen wichtigen Faktor für ganzheitliche Heilung sehen. In ihre Arbeiten, die das komplexe und oftmals labile Verhältnis von Körper und Geist sowie Gesundheit und Krankheit verhandeln, integriert die Künstlerin häufig Gegenstände aus Porzellan oder Materialien wie Harz, um die Verletzlichkeit des Körpers und unser Bedürfnis nach Schutz und Nähe zu thematisieren.
Die in der Alten Kelter präsentierte Skulptur Relax (2021) ist Teil einer Werkserie, die aus Biedlingmaiers Auseinandersetzung mit dem Thema Tod resultiert. Dabei nahm sie eine interkulturelle Perspektive ein und betrachtete das Leben aus dem Blickwinkel des Todes – eine Sichtweise, die insbesondere in westlichen, von Leistungsoptimierung geprägten Gesellschaften vernachlässigt wird. Wie können wir Flexibilität und Offenheit für andere Wahrnehmungsweisen, neue Möglichkeiten und Meinungen erhalten? Wie können wir eine uns unbekannte Zukunft bejahen? Die verschlungenen Musterstrukturen deuten dabei – imposant und fragil zugleich – weit über das Individuum hinaus, auf planetarische Koexistenz und Verstrickungen.

Text: Sebastian Schneider

Lisa Biedlingmaiers skulpturale Arbeiten sind durch den Einsatz von textilen Materialien wie Seile, Netze und Filz gekennzeichnet. Die Künstlerin wendet Techniken wie Knüpfen und Knoten an, um aus ihrem Ausgangsmaterial skulpturale Gebilde zu entwickeln, die mit dem sie umgebenden Raum, seiner Architektur und seiner Geschichte interagieren. Häufig greift Biedlingmaier dabei auf Makramee zurück – eine Knüpftechnik, welcher die Künstlerin ein breites Spektrum an Bedeutungen zuschreibt. Sie stehen sinnbildlich für körperliche Spannungen und Stressoren, aber auch für Erinnerungen, Meinungen oder Glaubenssätze. Mit Skulpturen wie mem (2021–2022) spannt Biedlingmaier einen Bogen zu alternativen Heilpraktiken, die im Lösen von Energieknoten und Energieblockaden einen wichtigen Faktor für ganzheitliche Heilung sehen. In ihre Arbeiten, die das komplexe und oftmals labile Verhältnis von Körper und Geist sowie Gesundheit und Krankheit verhandeln, integriert die Künstlerin häufig Gegenstände aus Porzellan oder Materialien wie Harz, um die Verletzlichkeit des Körpers und unser Bedürfnis nach Schutz und Nähe zu thematisieren.
Die in der Alten Kelter präsentierte Skulptur Relax (2021) ist Teil einer Werkserie, die aus Biedlingmaiers Auseinandersetzung mit dem Thema Tod resultiert. Dabei nahm sie eine interkulturelle Perspektive ein und betrachtete das Leben aus dem Blickwinkel des Todes – eine Sichtweise, die insbesondere in westlichen, von Leistungsoptimierung geprägten Gesellschaften vernachlässigt wird. Wie können wir Flexibilität und Offenheit für andere Wahrnehmungsweisen, neue Möglichkeiten und Meinungen erhalten? Wie können wir eine uns unbekannte Zukunft bejahen? Die verschlungenen Musterstrukturen deuten dabei – imposant und fragil zugleich – weit über das Individuum hinaus, auf planetarische Koexistenz und Verstrickungen.

Text: Sebastian Schneider

mem, 2021-2022
(c) Lisa Biedlingmaier; Foto: Lisa Biedlingmaier