Künstler*Innen

Gilges, Simone

Fantasie Krafttier, 2018
(c) Simone Gilges & KM, Berlin; Foto: Simone Gilges

Es ist das Unsichtbare, das Erahnende, dass das Werk der multimedial arbeitenden Künstlerin Simone Gilges (*1973) ebenso spannend wie auch einprägsam macht. Von einer Materialvielfalt durchtränkt und einem faszinierenden symbolischen System entwachsen, lässt es uns die bekannte Realität infrage stellen und öffnet Raum für vielschichtige Bedeutungsebenen. Getragen von Füßen aus Blattgold und hölzernen Beinen, entspringt das skulpturale Fabelwesen Fantasie Krafttier (2018) Traum und Wirklichkeit und hüllt die Umgebung in eine atmosphärische Ladung aus Geheimnis und schöpferischer Offenbarung. Wie so oft in Gilges’ Werken eilt auch dieser Arbeit eine Ganzheitlichkeit voraus, die sich in der Beschaffenheit ihrer äußeren Gestalt formuliert. Konzentriert mischt Gilges minimalistische und monochromatische Stile mit ausdrucksstarken Farben und Formen und setzt diese in einen dynamischen Gleichklang aus Anziehung und Abstoßung. Parallel dazu üben Werke wie Sind die Gläser denn auch richtig sauber? (2011) und Planet (2008) pointierte und teils humoristische Kritik an bestehenden Gesellschaftsstrukturen und globalen Systemen.
Fragen nach Wertigkeiten und programmatischen Lebensentwürfen werden gleichermaßen thematisiert wie Unterdrückung, Überkonsum und Klassengesellschaft. Lange lag ihr Schwerpunkt auf der Fotografie, dennoch hatten ihre skulpturalen Arbeiten immer schon eine Bedeutung und formen fortlaufend einen wesentlichen Bestandteil ihrer künstlerischen Schöpfungen, obgleich sie nicht immer im Fokus der Öffentlichkeit standen. Ihre Fundstücke, Leftovers und Alltagsgegenstände trägt sie von überallher zusammen und haucht ihnen mittels achtsamen Umgangs von Material, Konstruktion und Platzierung einen neuen Bedeutungskontext ein, wodurch allen Arbeiten immer auch eine Migration der Dinge innewohnt. Ihre Werke, eine Sichtbarmachung immaterieller Prozesse und Zustände. Zwischen Gegebenem und Möglichem, zwischen der Notwendigkeit von Veränderung und der Suche nach Erfüllung nehmen uns Simone Gilges’ facettenreiche Skulpturen mit auf eine unendliche Reise durch miteinander verbundene Welten, in deren Inneren eine Zusammengehörigkeit vibriert.

Text: Gloria Aino Grzywatz

Es ist das Unsichtbare, das Erahnende, dass das Werk der multimedial arbeitenden Künstlerin Simone Gilges (*1973) ebenso spannend wie auch einprägsam macht. Von einer Materialvielfalt durchtränkt und einem faszinierenden symbolischen System entwachsen, lässt es uns die bekannte Realität infrage stellen und öffnet Raum für vielschichtige Bedeutungsebenen. Getragen von Füßen aus Blattgold und hölzernen Beinen, entspringt das skulpturale Fabelwesen Fantasie Krafttier (2018) Traum und Wirklichkeit und hüllt die Umgebung in eine atmosphärische Ladung aus Geheimnis und schöpferischer Offenbarung. Wie so oft in Gilges’ Werken eilt auch dieser Arbeit eine Ganzheitlichkeit voraus, die sich in der Beschaffenheit ihrer äußeren Gestalt formuliert. Konzentriert mischt Gilges minimalistische und monochromatische Stile mit ausdrucksstarken Farben und Formen und setzt diese in einen dynamischen Gleichklang aus Anziehung und Abstoßung. Parallel dazu üben Werke wie Sind die Gläser denn auch richtig sauber? (2011) und Planet (2008) pointierte und teils humoristische Kritik an bestehenden Gesellschaftsstrukturen und globalen Systemen.
Fragen nach Wertigkeiten und programmatischen Lebensentwürfen werden gleichermaßen thematisiert wie Unterdrückung, Überkonsum und Klassengesellschaft. Lange lag ihr Schwerpunkt auf der Fotografie, dennoch hatten ihre skulpturalen Arbeiten immer schon eine Bedeutung und formen fortlaufend einen wesentlichen Bestandteil ihrer künstlerischen Schöpfungen, obgleich sie nicht immer im Fokus der Öffentlichkeit standen. Ihre Fundstücke, Leftovers und Alltagsgegenstände trägt sie von überallher zusammen und haucht ihnen mittels achtsamen Umgangs von Material, Konstruktion und Platzierung einen neuen Bedeutungskontext ein, wodurch allen Arbeiten immer auch eine Migration der Dinge innewohnt. Ihre Werke, eine Sichtbarmachung immaterieller Prozesse und Zustände. Zwischen Gegebenem und Möglichem, zwischen der Notwendigkeit von Veränderung und der Suche nach Erfüllung nehmen uns Simone Gilges’ facettenreiche Skulpturen mit auf eine unendliche Reise durch miteinander verbundene Welten, in deren Inneren eine Zusammengehörigkeit vibriert.

Text: Gloria Aino Grzywatz

Fantasie Krafttier, 2018
(c) Simone Gilges & KM, Berlin; Foto: Simone Gilges