Künstler*Innen

Mkhari, Nkhensani

Zibuyile Zinkisi, 2020
Courtesy: Manuel Mathieu, Foto: Selma Gurbuz

Nkhensani Mkharis Praxis umfasst eine Reihe symbolischer und ästhetischer Grenzbereiche. Aktuell liegt der Fokus auf dem evolutionären Potenzial von kulturellen Praktiken und Spiritualität in einer immer stärker vernetzten und kybernetischen Welt. Mkharis künstlerischer Prozess beinhaltet das Einbinden bearbeiteter fotografischer Bilder in Augmented- und Virtual Reality-Umgebungen. Mithilfe eines iterativen cross-medialen Syntheseverfahrens beleuchtet Mkharis Werk die unverzichtbare Qualität virtueller Darstellungen als Ergänzung zu tatsächlicher physischer Materie.
In der webbasierten erweiterten 3D-Grafikumgebung Zibuyile Zinkisi (2020) aktivieren BetrachterInnen eine synthetische Reaktionskette, durch die digital hergestellte Objekte in natürliche Umgebungen eingefügt werden. Diese miteinander verbundenen oder übereinander geschichteten Bilder von Nkisi – aufgeladene Skulpturen, die gemeinsame spirituelle Kontakte verkörpern – verstärken nichtmenschliches Bewusstsein, das
den Raum zwischen greifbaren Materialien besetzt: spürbar, aber in der physischen Welt unsichtbar. Nkisi-Erscheinungen, schwerelos wie die menschliche Seele, tauchen als schwindende Blase dunkler Materie auf. Der Zugang zu dieser Bildwelt erfolgt mithilfe einer Telefonkamera oder sogar eines Augmented-Reality-Headsets. In der Instagram-Filterversion werden in den immersiven physischen Umgebungen beispielsweise durch das Drücken der Aufnahmetaste anpassbare Bilder an einer festen Position übereinander abgelegt. Die Blickrichtung der BetrachterInnen folgt diesen vermeintlich unsichtbaren virtuellen Objekten, die die Allmacht des spirituellen nichtmenschlichen Bewusstseins symbolisieren.
Die Frage ist schließlich: Was macht den ritualistischen Transfer der spirituellen Lebenskraft von natürlichen Objekten in die immaterielle, virtuelle Welt aus? Zibuyile Zinkisi, also die Rückkehr der Nkisi, bedeutet die Wiederherstellung und das Neuentwerfen der Texturen sakraler Objekte sowohl im porösen Cyberspace als auch in einer Welt, die aktiv spirituelle und traditionelle Bräuche zurückerobert, die von entschiedener Hegemonie unterdrückt wurden. Diese mit spiritueller Latenz ausgestatteten Objekte treten multimodal in Erscheinung und stehen als geteilte Dateien, grafische Downloads oder sogar in Form von gedruckten 3D-Objekten zur Verfügung. So destabilisiert die futuristische Darstellung von Nkisi nicht nur die Verwurzelung digitaler Objekte als Ausdrucksform, die durch moderne Designwerkzeuge und für den praktischen Nutzen konstruiert wurde, sondern sie hat auch eine metaphorische Intention als rhizomatische Schwingung, die nach alternativen hybriden Realitäten sucht.

Text: Enos Nyamor

Nkhensani Mkharis Praxis umfasst eine Reihe symbolischer und ästhetischer Grenzbereiche. Aktuell liegt der Fokus auf dem evolutionären Potenzial von kulturellen Praktiken und Spiritualität in einer immer stärker vernetzten und kybernetischen Welt. Mkharis künstlerischer Prozess beinhaltet das Einbinden bearbeiteter fotografischer Bilder in Augmented- und Virtual Reality-Umgebungen. Mithilfe eines iterativen cross-medialen Syntheseverfahrens beleuchtet Mkharis Werk die unverzichtbare Qualität virtueller Darstellungen als Ergänzung zu tatsächlicher physischer Materie.
In der webbasierten erweiterten 3D-Grafikumgebung Zibuyile Zinkisi (2020) aktivieren BetrachterInnen eine synthetische Reaktionskette, durch die digital hergestellte Objekte in natürliche Umgebungen eingefügt werden. Diese miteinander verbundenen oder übereinander geschichteten Bilder von Nkisi – aufgeladene Skulpturen, die gemeinsame spirituelle Kontakte verkörpern – verstärken nichtmenschliches Bewusstsein, das
den Raum zwischen greifbaren Materialien besetzt: spürbar, aber in der physischen Welt unsichtbar. Nkisi-Erscheinungen, schwerelos wie die menschliche Seele, tauchen als schwindende Blase dunkler Materie auf. Der Zugang zu dieser Bildwelt erfolgt mithilfe einer Telefonkamera oder sogar eines Augmented-Reality-Headsets. In der Instagram-Filterversion werden in den immersiven physischen Umgebungen beispielsweise durch das Drücken der Aufnahmetaste anpassbare Bilder an einer festen Position übereinander abgelegt. Die Blickrichtung der BetrachterInnen folgt diesen vermeintlich unsichtbaren virtuellen Objekten, die die Allmacht des spirituellen nichtmenschlichen Bewusstseins symbolisieren.
Die Frage ist schließlich: Was macht den ritualistischen Transfer der spirituellen Lebenskraft von natürlichen Objekten in die immaterielle, virtuelle Welt aus? Zibuyile Zinkisi, also die Rückkehr der Nkisi, bedeutet die Wiederherstellung und das Neuentwerfen der Texturen sakraler Objekte sowohl im porösen Cyberspace als auch in einer Welt, die aktiv spirituelle und traditionelle Bräuche zurückerobert, die von entschiedener Hegemonie unterdrückt wurden. Diese mit spiritueller Latenz ausgestatteten Objekte treten multimodal in Erscheinung und stehen als geteilte Dateien, grafische Downloads oder sogar in Form von gedruckten 3D-Objekten zur Verfügung. So destabilisiert die futuristische Darstellung von Nkisi nicht nur die Verwurzelung digitaler Objekte als Ausdrucksform, die durch moderne Designwerkzeuge und für den praktischen Nutzen konstruiert wurde, sondern sie hat auch eine metaphorische Intention als rhizomatische Schwingung, die nach alternativen hybriden Realitäten sucht.

Text: Enos Nyamor

Zibuyile Zinkisi, 2020
Courtesy: Manuel Mathieu, Foto: Selma Gurbuz